Dies ist ein Gastbeitrag von Irina Palatai.
Lange Zeit habe ich versucht, das, was mir so wichtig ist, auf den Punkt zu bringen. Wie drücke ich das aus, wofür ich jetzt so viele Jahre lang brenne? Was mein Leben vollkommen verändert und einen Shift bewirkt hat, den ich nur als Befreiung bezeichnen kann. Dann war es irgendwann da:
Inneres Zuhause. Bist du zuhause in dir?
Genau dieser Satz trifft es für mich auf den Punkt.
Jeder von uns sieht die Welt durch eine Brille, die wir uns selbst unbewusst kreiert haben. All die Erfahrungen aus Kindheit, Jugend und im Erwachsenenalter haben unser Innenleben geformt. Spätestens in der Schule wurde uns vermittelt, dass unser Wert von unserer Leistung abhängt und es unglaublich wichtig ist, sich anzupassen, um keinen “Ärger” zu bekommen. Diese Glaubenssätze tragen wir auch als Erwachsene mit uns rum und wundern uns, warum es uns nicht gut geht. Irgendwann kann so innerlich ein richtiges Gefängnis entstehen. Die Verbindung, zu dem, was wir wirklich sind, geht verloren und wir funktionieren, weil in unserem Kopf in Dauerschleife bestimmte Programme ablaufen. Von “Ich bin nicht gut genug.”, über “Ich bin weniger Wert, wenn ich scheitere.” bis zu “Ich bin nicht liebenswert.” läuft ein automatisches Programm in Dauerschleife, was dich steuert.
Wenn du dich bei einem dieser Glaubenssätze erwischst und ihn laut aufsagst, wirst du sofort merken, welche Gefühle und physischen Empfindungen das in dir auslöst. Der Körper reagiert mit unterschiedlichen unangenehmen Empfindungen wie Enge, Brennen oder dem Gefühl einen Schlag in die Magengegend zu bekommen. Wie in Dauerschleife sagst du unbewusst diese Sätze tagein tagaus zu dir selbst. Und das fühlt sich richtig scheisse an. Unbewusst erzeugst du immer wieder diese unangenehmen Gefühle, die du dann wiederum im Außen versuchst wegzubekommen. “Wenn ich nur dieses oder jenes Ziel erreiche..” “Wenn ich nur diesen Partner bekomme…” “Wenn ich nur…”. Und du wirst feststellen, wenn du das Ziel dann erreicht hast, hält die Freude gar nicht so lang an. Schon bald stellen sich die gewohnten unangenehmen Gefühle wieder ein. Dein inneres Zuhause nimmst du nämlich immer mit. Und wenn es nicht gemütlich, sondern hart und kalt ist, dann wird sich das Leben immer wieder auch so anfühlen.
Wie du dein inneres Zuhause aufbaust
Zunächst einmal muss gründlich aufgeräumt werden. Alles, was hart und kalt ist, wird verwandelt in weich und gemütlich. Dafür braucht es eine wichtige Zutat: Mitgefühl.
1. Nimm Deine Gedanken bewusst wahr
Lerne zunächst deine Gedanken bewusst wahrzunehmen und sie nicht mit der Wahrheit zu verwechseln. Meditation und verschiedene Achtsamkeitstechniken sind dafür deine besten Freunde.
2. Durchlebe die Gefühle dahinter
Dann lernst du, die Gefühle, die sie in dir auslösen, bewusst durchzufühlen. Wo spüre ich sie im Körper? Wie fühlen sie sich physisch an? Fühle sie ohne sie zu bewerten und öffne dich ganz bewusst dafür. Achte bewusst darauf, dein Bewusstsein immer wieder in den Körper zurückzulenken, wenn dein Kopf das Gefühlte kommentiert und bewertet. “Das halte ich nicht aus.” “Das tut zu sehr weh.” sind das nur Gedanken. Solange du im Körper bleibst, wirst du merken, alle Gefühle sind physische Empfindungen, die relativ schnell durchfließen, wenn du sie lässt und dich nicht davor verschließt. Bleibe stur bei der Empfindung und erlaube ihr da zu sein. Bleibe dabei völlig neutral: “Aha, interessant. So fühlt sich Wut/Traurigkeit/Hilflosigkeit in meinem Körper an.” Beatme das Gefühl ganz bewusst und gehe dabei in dein Mitgefühl zu dir selbst. Voller Liebe sitzt du dann so lange mit diesem Gefühl, bis du eine Erleichterung fühlst. Schau danach ruhig auf die Uhr: Du wirst überrascht sein, wie schnell es geht. Es ist also viel einfacher diese herausfordernden Gefühle durchzufühlen, als ewig vor ihnen wegzulaufen.
3. Erlaube Dir Deine kindliche Seite
Häufig wirst du merken, dass sich die entsprechenden Gefühle kindlich anfühlen. Verbinde dich mit der kindlichen Version von dir und sei bedingungslos für sie oder ihn da. Sei genau die erwachsene Person, die du als Kind damals gebraucht hast. Erkenne, dass alle Gefühle genauso wie sie sind, ihren Grund haben und akzeptiere sie zu 100%, ohne sie weg zu argumentieren. Baue ganz bewusst eine neue Beziehung zu deinem inneren Kind auf. Was braucht es heute morgen? Wie kann ich der Kleinen heute Abend eine Freude machen? Dieses Kind muss wieder erste Priorität kriegen, um wirklich heilen zu können. Du wirst sehen, es ist so viel einfacher zu der kleinen und noch so unschuldigen Version von dir selbst Mitgefühl zu empfinden als mit dir selbst als Erwachsene.
4. Wende Dich neugierig Deinem inneren Kritiker zu
Wende dich auch dem kritischen und harten Teil in dir zu. Welchen Grund hat er so hart mit dir zu sein? Wovor wollte er dich in der Vergangenheit schützen? Du wirst merken, dass immer eine gute Absicht hinter dieser kritischen Stimme steckt. Bedanke dich bei ihr und sag ihr dann bestimmt, dass es ab heute anders laufen wird. Dass du nicht mehr durch Härte und Kritik motiviert wirst, sondern mit Verständnis und liebevoller Disziplin.
5. Lerne Deinen inneren Pleaser kennen
Lerne auch den Teil kennen, der unbewusst anderen gefallen will und sich nach der Meinung anderer richtet. Warum ist er entstanden? Wovor wollte er dich schützen? Warum war es wichtig, dass er entsteht. Bedanke dich auch bei ihm. Diese Zeit ist jetzt vorbei und du willst dich verändern. Dazu gehört es nicht mehr, auf den unbewussten Programmen der Vergangenheit zu agieren. Teile diesem Teil mit, wie es in Zukunft laufen wird. Du entscheidest, nicht dein innerer Kritiker oder innerer Pleaser.
Sobald du dein inneres Zuhause aufgeräumt hast, wird es Zeit, es sich so richtig gemütlich zu machen.
Wie bist du, wenn die Meinung anderer keine Rolle spielt? Was bringt dein Herz zum Schlagen und deine Augen zum Leuchten? Was brauchst du WIRKLICH – wenn niemand reinredet und deine Meinung verformt?
6. Stelle Dein persönliches Glück und tiefe Freude wieder an allererste Stelle
Lerne dich selbst wirklich kennen und stelle dein Glück und deine Erfüllung wieder an erste Stelle. Als Kind haben wir das in der Regel ganz unbewusst getan. Es war das Natürlichste der Welt der Freude und den inneren Impulsen zu folgen. Was hat dir schon als Kind richtig Freude bereitet? Womit konntest du dich stundenlang beschäftigen? In welcher Form kannst du diese Dinge als Erwachsener wieder aufnehmen? Worüber informierst du dich einfach so, weil es dich interessiert? Ohne, dass ein Zweck für dich hinter steht?
7. Finde zurück zu Deinen ganz eigenen Kernwerten
Finde deine ganz eigenen Kernwerte. Bevor die Gesellschaft diese verformen konnte. Was ist dir von Herzen wirklich wichtig? Welche Werte waren dir schon als Kind wichtig, nach denen du heute noch lebst? Welche Helden hast du als Kind bewundert? Welche Werte haben sie für dich vertreten? Wo gehst du in deinen Tagträumen hin? Was willst du dadurch wahrhaben? Welche Werte stehen dahinter? Wirkliche Erfüllung und das “in sich zuhause sein” kann nur im Einklang deiner Kernwerte erfolgen. Nur wenn du authentisch zu dir und anderen bist, wirst du diese innere Freiheit und Geborgenheit spüren. Du brauchst deine Entscheidungen nicht mehr daran auszurichten, unangenehme Gefühle zu vermeiden (diese kannst du ja jetzt ganz bewusst durchleben, s. o.), sondern das, was dir wirklich wichtig ist im Leben.
8. Was fühlt sich für Dich wirklich stimmig an?
Wenn du Lebensentscheidungen triffst, werde still, spüre in dich hinein und frage dich: Fühlt sich das stimmig an? Und spüre genau hin, ob du ein “Nein” oder “JA!!” erhältst. Aus deinem inneren Kern werden keine Argumente kommen. Nur das Gefühl “es ist stimmig” oder eben nicht. Alle Argumente, die dein Verstand liefert, kannst du ganz liebevoll bei Seite schieben. Fakt ist, dein Verstand hat keine Ahnung, was die Zukunft bringt und kann sich nur an der Vergangenheit orientieren. Wenn du dein Leben verändern möchtest, ist es deshalb wahnsinnig wichtig nicht auf ihn zu hören. Es gibt Bereiche, für die er qualifiziert ist (rationale berufliche Themen, Steuern, Strategie etc.). Lebensentscheidungen gehören nicht dazu. Sonst durchlebst du die alten Muster immer und immer wieder. Häufig kennen wir aber nichts anderes und setzen den Verstand auf einen Posten, für den er einfach null Komma null qualifiziert ist. Kein Wunder, dass alles so kompliziert und überwältigend scheint, oder?
In einem Coaching gehe ich gerne in eine ganz besonders tiefe Meditation und lasse deinen inneren Kern sprechen:
Was brauchst du gerade WIRKLICH? Was ist die Quelle deines Selbstwertgefühls? Was steht dir gerade im Weg? Was will losgelassen werden u. Ä.
Dabei kann der Verstand nicht mitreden und du wirst sehen, das was hoch kommt, kommt aus einer ganz anderen Quelle. Einer tiefen Quelle der Weisheit, die dir immer zur Verfügung steht. Hier entsteht wirklich authentische Verbindung zu dir selbst und daraufhin eine tiefe Geborgenheit. Hier bist du wirklich zuhause. Hier bist du WIRKLICH du selbst. Hier ruhst du in dir und Dinge werden klar. Du brauchst keine Argumente abzuwägen oder hin und her zu überlegen. Dein innerer Kern weiß ganz genau, was du brauchst, was wirklich gut für dich ist.
Wenn du dich in der Tiefe kennengelernt hast, entsteht ein Selbst-Bewusstsein, das nicht mehr zu erschüttern ist. Klarheit macht sich breit: Das bin ich, das gehört zu mir und das eben nicht. Andere dürfen anderer Meinung sein und statt dich davon verunsichern zu lassen, weisst du, wie dein ganz individueller und authentischer Weg aussieht. Eins kann ich dir sagen: Er ist herausfordernd und leicht gleichzeitig.
IRINA PALATAI – Systemische Coachin
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Ich zeige dir, wie du dir ein inneres Zuhause aufbaust, das immer für dich da ist. Woraus du Stärke und Geborgenheit ziehen kannst, wann immer du es brauchst. Ich löse deine innere Handbremse, sodass du voller Mut dir genau das vom Leben holen kannst, was du dir wünschst. Statt Anerkennung und Bestätigung im Außen zu suchen, kannst du dann selbstsicher deinen eigenen ganz persönlichen Weg gehen. Weil du genau weißt, was du willst und was wirklich deins ist. Damit du dein Strahlen wieder findest und tief in dir selbst ruhst. Damit du ein erfülltes Leben voller Leichtigkeit und Freude führst.
Lass uns super gerne kennenlernen und gemeinsam schauen, ob und wie ich Dich auf Deinem Weg begleiten kann.