Vielleicht fragst Du Dich auch: Wie mit der aktuellen Situation umgehen? Wie sehr all die Schreckensnachrichten an einen heranlassen? Wo aber vielleicht auch gezielt Abstand nehmen?
Fest steht: Grade in unsicheren Zeiten ist es wichtiger denn je, dass wir gut für uns sorgen.
Nur dann können wir einen klaren Kopf behalten und uns nicht in Angst & Sorgen verlieren.
Und auch in der aktuellen Situation ist leider Niemandem damit geholfen, wenn wir uns selbst vernachlässigen oder uns nicht mehr erlauben glücklich zu sein.
Selbstfürsorge, sprich auch sein eigenes Wohlergehen in den Fokus zu stellen, ist meiner Meinung eh immer alles andere als egoistisch.
Ganz egal ob es um die Qualität unserer Beziehungen oder den großen Weltfrieden geht – solange es in uns drin dunkel ist, haben wir nur sehr wenig zu geben.
Je mehr Lebensenergie wir hingegen haben, desto mehr können wir geben und auch für andere da sein.
Daher bitte, bitte kümmere Dich gerade in schweren und unsicheren Zeiten besonders gut um Dich!
Wie kannst Du in der aktuellen Situation gut für Dich sorgen?
Der alles entscheidende Punkt ist meiner Meinung nach, worauf wir unseren Fokus setzen. Denn das ist etwas, was wir immer selbst in der Hand haben.
Egal, was um uns herum passiert, wir können immer noch selbst entscheiden, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Das ist der Punkt, an dem wir immer alle ansetzen können.
Konsumiere Nachrichten ganz bewusst
Du entscheidest, wie viele Nachrichten Du konsumieren möchtest. Und auch hier ist alles ok! Dem einen ist es wichtig, umgreifend informiert zu sein.
Vielleicht ist es für Dich aber gerade auch einfach das Beste, mal ein paar Tage all den Schreckensnachrichten zu entfliehen.
Vielleicht brauchst Du gerade auch einfach mal eine Pause. Durchatmen. Abstand gewinnen. Auch das ist vollkommen fein und rein gar nicht ignorant!
Schau für Dich, was Du gerade brauchst und passe Deinen Nachrichtenkonsum daran an.
Erlaube Dir einen gesunden Abstand
Vielleicht gibt es gerade Menschen in Deinem Umfeld, die nur noch vom Krieg in der Ukraine und von nichts anderem mehr reden.
Erlaube Dir, auch hier auf Distanz zu gehen und wenn es nur vorübergehend ist.
Du hast das Recht, Dich von Dingen, Menschen oder Nachrichten zu distanzieren, die Dir Deine Energie rauben und Dich nur noch herunterziehen.
Und falls es Dir nicht möglich ist, weil Ihr z.B. zusammen lebt oder arbeitet, dann erlaube Dir, klare Grenzen zu ziehen.
Flo kannte kurz nach dem Angriff Putins z.B. auch nur noch dieses eine Thema. Mich hat das irgendwann so sehr belastet, dass ich ihn einfach aber direkt gebeten habe, den Austausch zu diesem Thema auf eine Minimum zu reduzieren.
Jeder hat das Recht, seinen ganz eigenen Umgang mit all den Schreckensnachrichten zu finden.
Nimm Dir diese Freiheit heraus, falls auch Du Abstand von all den Schreckensnachrichten und Horrorszenarien brauchst.
Öffne Dich für das Positive
Ja, das Leid ist groß und dem sollten wir uns auch nicht komplett verschließen.
ABER bitte, bitte lass uns auch nicht all dem Positiven gegenüber verschließen. Lass es genauso an Dich heran wie all die Schreckensbilder.
Nimm Dir auch einen Moment, um Dich über all das Positive zu freuen, das gerade passiert, die enorme Hilfsbereitschaft, die europäische Einigkeit, die Solidarität.
Genau so wie uns die Schreckensbilder aus der Ukraine bedrücken, dürfen all die positiven Bilder auch ehrliche Freude in uns auslösen.
Wir denken oft, wir können uns doch nicht freuen, wenn das Leid so nah ist. Aber ich bin da anderer Meinung. Leid und Freude liegen nun mal oft auch sehr nah beieinander.
Unterscheide zwischen Mitgefühl und Mitleid
Viele von uns sind vielleicht gerade hin- und hergerissen. Wie glücklich sein und den Alltagsfreuden nachgehen, wenn gleichzeitig das Leid anderer so groß ist?
Mir hilft es hier, ganz klar zwischen Mitgefühl und Mitleid zu unterscheiden.
Mitleid heißt, wie das Wort schon sagt, dass wir einfach mit leiden. Aber damit ist dem eigentlich Leidtragendem leider rein gar nicht geholfen. Es sorgt nur dafür, dass wir am Ende das Leid auf der Welt noch vergrößern.
Viel wertvoller ist Mitgefühl. Hierunter verstehe ich vielmehr eine Form der Empathie, Anteilnahme und daraus resultierend reale Handlungen, Spenden, Hilfe, Unterstützung.
Mitgefühl motiviert uns zu handeln.
Dieses Handeln ist am Ende viel, viel wertvoller als wenn wir wie gelähmt mit leiden.
Und auch hier gilt, je besser es uns geht, je mehr Glück wir uns selbst gerade in diesen Zeiten erlauben, desto mehr Positivität haben wir am Ende auch zu geben – auch jenen Menschen, die z.B. aktuell Zuflucht bei uns suchen.
Übe Dich jeden Tag in Dankbarkeit
Es ist vollkommen normal, dass unsere Gedanken aktuell eher bei jenen Dingen sind, die nicht gut laufen und dass wir uns Sorgen machen.
Aber gerade jetzt ist es so, so wertvoll, dennoch auch immer wieder bewusst den Fokus zu shiften und den Blick auf all das zu richten, was wir Tolles in unserem Leben haben.
Und ich kenne es nur zu gut, in Zeiten wie diesen ist genau dieser Fokuswechsel ein wahrer Kraftakt.
Aber gerade jetzt ist er so, so wichtig.
Frage Dich daher so oft wie möglich – Wofür kann ich gerade dankbar sein?
Erkenne an, was ist
Wir sind gesellschaftlich schon so viel weiter als wir uns immer einreden.
So, so oft heißt es, unsere Gesellschaft sei verkümmert. Und ganz ehrlich, selbst ich habe oft das Gefühl, dass wir als Gesellschaft in die falsche Richtung rennen.
ABER die aktuelle Situation und die Reaktion auf Putins absurden Angriffskrieg zeigt auch, dass wir als Gesellschaft bereits sehr viel mehr (zusammen)gewachsen sind, als wir oft denken.
Wir spüren ganz deutlich, dass da jemand noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen ist.
Allein dass so viele Menschen auf der Welt so fühlen, zeigt dass wir uns in den letzten 100 Jahren gesellschaftlich sehr wohl weiterentwickelt haben und zumindest in dieser Hinsicht durchaus auf dem richtigen Weg sind.
Nutze Deine Freiheiten
Wie so oft wird uns der Wert einer Sache erst dann so richtig bewusst, wenn wir sie in Gefahr sehen. So auch mit der Freiheit und dem Frieden hierzulande.
Einmal mehr dürfen wir gerade erfahren, dass sie leider nicht selbstverständlich sind.
Wir leben hierzulande in Frieden und Freiheit. Lasst sie uns wertschätzen und vor allen Dingen auch nutzen!
Es gibt so viele Menschen, die genau dafür gerade alles geben würden.
Deswegen ist es meiner Meinung nach gerade jetzt so, so wichtig, dass wir die Freiheit und den Frieden nicht nur hochhalten und wertschätzen, sondern vor allen Dingen auch jeden einzelnen Tag selbst leben.
Wir haben die Freiheit, unser Leben frei zu gestalten und dürfen sie auch nutzen.
Lass es raus!
Irgendwann ist das Fass voll und auch das ist vollkommen ok. Es darf auch mal überlaufen. Es darf uns auch mal alles einfach zu viel werden. Erlaube Dir das! Lass es raus.
Nimm Dir den Raum, auch immer wieder ein stückweit loszulassen – all die Wut, die Sorgen, die Angst, die Ohnmacht, all die Fragezeichen.
Weine, schreie, dreh die Musik laut auf, tanze, laufe oder schreibe. Aber lass es raus! All der Frust darf auch wieder gehen. Aber irgendwo muss er hin. Gib ihm ein Ventil!
Wir tendieren viel zu oft dazu, einfach alles geschehen zu lassen, aufzusaugen und uns immer mehr aufzubürden.
Ab und zu dürfen wir die Last auch einfach mal bewusst abschütteln.
Mache Dir bewusst, Du bist so viel mächtiger, als Du denkst
Wenn mir all das eines klar macht, dann dass wir so, so mächtig sind. Jeder einzelne von uns. So oft haben wir das Gefühl, ein einzelner Mensch könne ja nichts ausrichten.
Aber wenn uns die aktuelle Situation eines zeigt, dann doch, dass das schlichtweg nicht stimmt.
Schau Dir Putin an. Er ist ein einziger Mensch. Und nein er kommt nicht aus reichem Hause oder hat seine Macht in irgendeiner anderen Form in die Wiege gelegt bekommen.
Er ist EIN Mensch. Und er verändert leider gerade alles.
So traurig das ist, so macht es uns doch auch eines klar. Wir sind alle so viel mächtiger als wir denken.
So oft sagen wir, dass wir gewisse Dinge einfach nicht ändern können – ergeben uns unserem Schicksal, tun Dinge, von denen wir eigentlich wissen, dass sie uns oder anderen nicht gut tun.
Es ist an der Zeit, dass wir uns endlich unserer eigenen Macht wieder bewusst werden und sie auch nutzen, statt uns immer nur klein- und herauszureden.
Wenn ein einziger Mann die ganze Welt in Angst und Schrecken versetzen kann, dann sind wir alle Mal in der Lage, unser Leben aktiv zu gestalten und für unsere Träumen, Ziele & Visionen loszugehen.
Jetzt erst recht!
Komme ins Tun!
Egal, ob Du etwas in Deinem eigenen Leben in Angriff nimmst oder Dich einer Hilfsaktion in der Nachbarschaft anschließt. Egal ob Du spendest oder Dich persönlichen Zielen und Vorhaben widmest – komme ins Tun. Ganz egal, was es ist.
Sobald Du ins Tun kommst, verändert sich Deine Energie ganz automatisch und das Gefühl der Ohnmacht schwindet.
Starte neue Projekte oder nimm alte wieder auf.
Habe Verständnis für jene, die mit der Situation anders umgehen
Diese Thematik hat mich ehrlich gesagt schon während der Impfdebatte der letzten Jahre immer wieder beschäftigt.
Ich habe in meinem Umfeld dazu tatsächlich ganz unterschiedliche Meinungen, worüber ich im Rückblick sehr froh bin. Denn so fiel es mir persönlich sehr viel leichter, nicht in eines der Extreme zu verfallen.
Wir urteilen so oft viel zu schnell. Jeder hat immer seine Beweggründe. Wir wissen nie, was unser Gegenüber erlebt hat oder gerade durchmacht und warum er oder sie sich gerade so verhält, wie er oder sie es tut.
Auch jetzt gibt es vielleicht Menschen in Deinem Umfeld, die mit der aktuellen Krise ganz anders umgehen als Du. Das ist ok!
Zieh Deine ganz persönlichen Schlüsse
Zu aller Letzt möchte ich Dich einladen, Dich zu fragen:
Was kann ich aus all dem gerade für mich mitnehmen? Welche wertvollen Schlüsse und Lehren kann ich für mich aus der aktuellen Situation ziehen?
Verstehe mich nicht falsch: Ich verurteile diesen Krieg zutiefst und hoffe nichts mehr, als dass in der Ukraine und auch an allen anderen Orten dieser Welt jetzt in diesem Moment die Waffen niedergelegt würden.
Und dennoch dürfen wir auch aus jeder Krise wertvolle Schlüsse ziehen und nach vorne schauen.
Denn jede Krise schafft neue Perspektiven, zwingt uns zum Umdenken und stellt uns vor Entscheidungen.
Entscheidungen, vor denen wir uns vorher vielleicht immer gedrückt haben.
Jede Krise ist auch eine Chance! Die Chance, sich für einen besseren Weg zu entscheiden.
Das habe ich tatsächlich schon während der Corona-Krise immer wieder gedacht. So sehr Krisen uns auch Leid, Angst und Sorgen bescheren, so bringen sie auch immer wieder Veränderung auf den Weg, die wir auf dieser Welt gerade so, so sehr brauchen.
Welche Schlüsse ziehst Du für Dich? Was möchtest Du jetzt vielleicht anders sehen oder machen? Lasst uns hierzu sehr gerne in den Kommentaren weiter unten ganz offen austauschen.