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Gelassener werden – so oft sehr viel leichter gesagt als getan!

Denn wir kennen es alle. Egal ob im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder in der Partnerschaft, gewisse Dinge an anderen Menschen passen uns einfach überhaupt nicht.

Wir regen uns auf, schimpfen und beschweren uns.

Da steht der gedankenverlorene Fußgänger mitten im Weg, wo man es doch gerade so unglaublich eilig hat. Da hat ein Kollege mal wieder seine Tasse nicht in den Geschirrspüler geräumt oder eine Deadline verpasst. Oder der Partner verhält sich einfach nicht so, wie wir es gerne hätten.

Wir alle urteilen ständig und das ist vollkommen normal. Und wir werden uns davon auch nie komplett frei machen können. Es wird immer Menschen geben, deren Verhalten uns stört.

Ob und wie sehr wir uns darüber aufregen, können wir allerdings sehr wohl beeinflussen. Wie viel Raum und Energie wir solchen Belanglosigkeiten schenken, haben wir nämlich selbst in der Hand.

Und ich sage Dir, das Leben macht so viel mehr Spaß, wenn wir uns nicht mehr ständig über alles mögliche aufregen.

Nichts desto trotz, auch hier gilt mal wieder: Leichter gesagt als getan. Ich weiß.

Zu allererst: Nobody is perfect!

Mir geht es hier auch rein gar nicht darum, dass sich niemand mehr über irgendwen oder -was aufregen soll. Wir sind alle keine Heiligen, mich eingeschlossen.

Es wird definitiv auch immer wieder Situationen geben, wo wir mal die Kontrolle verlieren. Ganz ehrlich, diese Momente kennen wir doch alle.

Manchmal werden wir einfach so sehr getriggert, dass wir nicht an uns halten können. Falls es Dir nie so geht, lass mich unbedingt wissen, wie Du das machst.

Aber es gibt halt auch viele Situationen, die uns zwar triggern, aber nicht so sehr, als dass wir sofort unkontrolliert aus der Haut fahren.

Und genau die sind das perfekte Übungsfeld für mehr Gelassenheit.

Und Du wirst überrascht sein, wie sich diese Gelassenheit nach und nach auch auf sehr viel bedeutendere Lebensbereiche überträgt.

Gelassener werden: 4 Gedanken, die Wunder wirken

Folgende konkrete Gedanken helfen mir, mich generell sehr viel weniger aufzuregen und lassen mich vieles mittlerweile sehr viel gelassener sehen.

Wir sind alle gleich unperfekt.

Ganz ehrlich, jeder steht mal jemand anderem im Weg. Jeder kann unter Stress mal ein Straßenschild übersehen. Jeder ist mal so sehr in Gedanken verloren und verpasst das Umspringen der Ampel von rot auf grün. Jeder drückt sich mal aus Versehen sehr ungeschickt aus. Jeder vergisst mal etwas. Und diese Auflistung könnte man noch endlos weiterführen.

Denn jeder macht Fehler. Ich. Du. ALLE. Wir sind alle gleich unperfekt.

Also frage Dich das nächste Mal, wenn in Dir Ärger hochkommt, doch mal: Ist mir das auch schon mal passiert? Verhalte ich mich manchmal auch so?

Die wenigsten Dinge tun wir, um einander zu ärgern.

Wir handeln alle emotionsgetrieben.

Auch hier noch einmal Hand aufs Herz. Oft sind es gar nicht die Sachen selbst, die uns aufregen. Wir sind einfach generell schlecht drauf. Der Grund dafür hat oft gar nichts damit zu tun, worüber wir uns gerade aufregen.

Wenn wir gerade bestens gelaunt sind, ist es uns ziemlich schnuppe, wenn uns jemand mit irgendetwas blöd kommt.

Hier kannst Du Dich fragen: Würde mich diese Sache auch stören, wenn ich bestens gelaunt oder gerade im Urlaub wäre? Falls nicht, dann bist Du gerade mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wegen einer ganz anderen Sache verärgert.

Je besser wir unsere aktuelle Gefühlswelt kennen, desto weniger verfallen wir ihr und lassen unsere schlechte Laune an anderen aus. Mir hilft hier z.B. Meditieren und das tägliche Tagebuchschreiben.

Wir sehen die Dinge alle nur aus unserem aktuellen ganz subjektiven Blickwinkel.

Wenn wir uns aufregen, sind Vorurteile oft nicht weit. Hier können wir uns fragen:

  • Ist das wirklich falsch, wie die Person sich verhält oder passt es gerade einfach nur nicht in mein aktuelles Weltbild?
  • Lehne ich wirklich ihr aktuelles Verhalten ab oder eigentlich den Typ Mensch dahinter (den Chef, die Blondine, den Porschefahrer)?
  • Wo kommt meine Meinung her?
  • Habe ich mit dem Typ von Mensch vielleicht mal schlechte Erfahrungen gemacht?

Als ich anfing mir diese Fragen zu stellen, ist mir z.B. ziemlich schnell aufgefallen, dass ich mich im Straßenverkehr auffällig oft über die Fahrer protziger Autos aufrege. Das Fahrverhalten an sich gab oft gar keinen Anlass. Heute muss ich schmunzeln, wenn ich mich mal wieder dabei ertappe. In dem Moment löst sich die Ablehnung in Luft aus und belastet mich nicht weiter.

Wir haben alle immer einen Grund für unser Handeln.

Seitdem ich mir immer wieder vor Augen führe, dass jedes Verhalten seine Gründe hat, habe ich sehr viel mehr Verständnis für andere Menschen. Denn am Ende hat jeder in irgendeiner Weise Gründe für sein Verhalten, egal wie sehr es mir gegen den Strich gehen mag.

Du könntest Dich fragen:

  • Warum verhält die andere Person sich so?
  • Wovor hat sie vielleicht Angst?
  • Was zwingt sie evtl. so zu handeln?
  • Was könnte sie gerade oder in der Vergangenheit Schlimmes erlebt haben?
  • Wie würde ich mich in ihrer Situation verhalten?

Und wenn Du doch einfach mal kein Verständnis für Dein Gegenüber aufbringen kannst oder willst … na dann frag Dich, ob es diese Person wirklich wert ist, dass Du ihr einen Teil Deiner wertvollen (und stark begrenzten!) Lebenszeit schenkst. Genau das tust Du nämlich, wenn Du Dich über sie aufregst.

“Unsere Stärkste Waffe gegen Stress ist unsere Fähigkeit, einem Gedanken dem anderen vorzuziehen.”

Dr. William James

Du wirst merken, wie Du Dich nach und nach immer weniger aufregst und Dein Alltag dadurch viel entspannter und irgendwie „leichter“ wird. Und Du hast auf einmal nicht nur viel mehr Energie für Dinge, die Dir Spaß machen, sondern Dir werden real einfach weniger Menschen blöd kommen. Versprochen!

Was das Urteilen über andere mit Deinem eigenen Selbstwertgefühl macht

Ich bin überzeugt: Mehr Verständnis für andere bedeutet auch automatisch mehr Verständnis für Dich selbst.

Wenn wir mehr Verständnis für andere aufbringen und bereit sind, auch mal hinter die Fassade zu schauen, fällt es uns am Ende auch sehr viel leichter, uns selbst nicht immer gleich so scharf zu verurteilen… z.B. wenn wir doch mal wieder zur Schokolade gegriffen haben, obwohl wir eigentlich ein paar Wochen darauf verzichten wollten.

Im Grunde kannst Du hier genau die gleichen Gedanken und Fragen anwenden.

Zum Schluss: Mein kleines Plädoyer für mehr Mitgefühl

Kennt Ihr diese Momente in Büchern oder Filmen, wo der Böse auf einmal aus dem Nichts schluchzend da steht und Gefühle zeigt. Diese Momente, in denen auf einmal klar wird, dass auch er sein Päckchen zu tragen hat. Urplötzlich entwickeln wir Mitgefühl für einen Menschen, der uns noch Sekunden vorher total unsympathisch war.

Das mag jetzt etwas strange klingen, aber ich liebe diese Momente! Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch auch seine verletzliche Seite hat.

Kein Verhalten passiert ohne Grund. Wir wissen nie, was unser Gegenüber schon alles durchgemacht hat bzw. gerade durchmacht. Seine Meinung und sein Verhalten ist immer das für ihn logische Resultat seiner bisherigen Erfahrungen.

Dieser Gedanke hilft mir ungemein, wenn mal wieder Ärger in mir hochkommt, egal ob in der Partnerschaft, im Straßenverkehr oder bei der Arbeit.

Wer von uns ist schon perfekt? Wir alle haben Momente, in denen wir auch mal unkontrolliert handeln, Dinge sagen oder tun, die wir später bereuen.

Selbst in richtig festgefahrenen Situationen kann es Wunder bewirken, wenn wir den Blickwinkel dahingehend ändern. Ich bin immer wieder überrascht, wie sich eine Situation schlagartig zum Positiven verändern kann, wenn man selbst auch nur den Gedanken zulässt, dass sein Gegenüber auch berechtigte Gründe für sein Verhalten hat, egal wie sehr wir es gerade ablehnen.

Allein der Gedanke daran verändert binnen Sekunden alles.

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Comments (8)

  • Marion
    14. Mai 2022 at 14:21 Reply

    Hallo Ariadne, toller Artikel. Auch die Buchtipps sprechen mich total an. Ganze Stapel nenne ich schon mein Eigen. Überall finde ich mich wieder. Alles sehr einleuchtend..von ” Gewaltfreier Kommunikation” hinzu Achtsamkeit usw. In meinem Kopf klingt das alles logisch und da bin ich voll dabei, aber in meinem Herzen…meiner Gefühlswelt, da kommt es einfach nicht an. Das stresst mich schon sehr und macht mein Leben leider nicht so einfach. Vielleicht haste du noch einen Tipp, wie ich den Kopf mit dem Herzen…dem Gefühl verbinde, so dassyes dick für mich dann auch gut und richtig anfühlt. Herzliche Grüße Marion

    • Ariadne
      17. Mai 2022 at 12:18 Reply

      Liebe Marion,

      ganz lieben Dank für Deinen Kommentar und Dein Feedback.

      Ohne Deine Situation genau zu kennen, ist es hier natürlich schwer, spezifische Tipps zu geben. Aber auch ich habe natürlich Momente, wo ich erst einmal emotional reagiere und einfach nur wütend oder enttäuscht bin. Ich denke am Ende ist das ein Prozess (so blöd es auch immer klingt ;)) Aber mir persönlich hilft es, einfach immer und immer und immer wieder einen Schritt zurück zu treten, auf die jeweilige Situation zu schauen und mir bewusst zu machen, was da eigentlich gerade wieder passiert ist – bei mir, aber halt auch beim anderen. So regen mich bestimmte Sachen dann nach und nach einfach weniger auf, weil ich mir z.B. schon so oft bewusst gemacht habe, warum mein Gegenüber nun mal so handelt und dass er oder sie mir in dem Moment mit großer Wahrscheinlichkeit nichts schlechtes möchte, sondern schlichtweg auch in seinen eigenen Mustern feststeckt.

      Vielleicht hilft Dir das ein kleines bisschen. Aber am Ende ist das natürlich auch immer eine sehr individuelle Sache.

      Ganz liebe Grüße

      Ariadne

  • Franzi
    28. Januar 2021 at 9:16 Reply

    Liebe Ariadne,

    wieder einmal ein toller Artikel von dir! Ich war früher selbst jemand, der sich ständig über andere aufgeregt hat. Ja, sich dann regelrecht in die Wut und Genervtheit hineingesteigert hat. Ich habe mich in diesem Beitrag also gerade sehr gut wiederkannt ?

    Heute kann ich über mein „altes Ich“ nur noch den Kopf schütteln und amüsiert lächeln. Mir hat sehr geholfen, meine gesamte Empathie zu verbessern. Diese war früher scheinbar mein großes Problem. Ich konnte (…oder wollte?) mich einfach nicht in andere Menschen hineinversetzen. Wenn ich heute eine ärgerliche Situation mit jemandem habe, ziehe ich erst einmal die Handbremse bevor ich lospoltere und frage mich: „Halt. Wieso kommt es gerade zu dieser Situation?“. Oft stellt man dann fest, dass das Gegenüber aktuell vielleicht sehr gestresst ist oder andere Leiden im Leben hat. Oder man selbst auch nicht ganz unbeteiligt an der Situation ist. Die Position des objektiven Betrachters hilft da sehr ?

    Ich freue mich schon auf weiteren spannenden Input von dir und sende liebe Grüße

    Franzi von begrateful.de

    • Ariadne
      1. Februar 2021 at 11:53 Reply

      Hallo Franzi,

      lieben Dank ? Da kann ich Dir definitiv zustimmen. Zwar fällt es nicht immer leicht, objektiv zu bleiben (gerade wenn wir uns selbst angegriffen fühlen ;)) aber es nimmt wirklich so viel Spannung raus.

      Ganz liebe Grüße

      Ariadne

  • Andreas
    21. November 2020 at 18:10 Reply

    Ich bin immer noch dran gelassener zu werden. Mich ab und an zu zwingen, die Dinge aud der Perspektive von meinem Gegenüber zu sehen war der grösste Punkt auf meinem Weg. Mein Artikel zur Gelassenheit hat noch weiter Punkte aufgezeigt die mich weiter gebracht haben, auch wenn der Weg noch nicht zu Ende ist. Weiter viel Erfolg auf deinem Weg, Andreas

    • Ariadne
      23. November 2020 at 8:54 Reply

      Hallo Andreas,

      lieben Dank für Deinen Kommentar 🙂 Ohja, ich denke auch, dass es eh ein lebenslanger Prozess ist. Es wird sicher immer wieder Dinge geben, die uns dann doch wieder aus der Fassung bringen. Aber ich stimme Dir voll und ganz zu -> Die Dinge aus der Perspektive des Anderes zu sehen, hilft wirklich enorm, auch selbst gelassener zu sein. Dir auch weiterhin viel Erfolg und vor allen Dingen Freude auf Deinem Weg 🙂

      Liebe Grüße, Ariadne

      • Kerstin
        29. Mai 2022 at 16:12 Reply

        Mein Gedanke, wenn jemand etwas tut oder sagt, was mir nicht gefällt: “Er macht das nicht, um mich zu ärgern, er hat irgend einen Grund dafür, den ich nicht kenne. Aber er hat keinen Grund mich ärgern zu wollen. Also hat sein Handeln nichts mit mir zu tun.”

        • Ariadne
          30. Mai 2022 at 12:00 Reply

          Auch ein wunderbarer Ansatz und Gedanke 🙂 Ganz lieben Dank fürs Teilen!

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